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Illnau-Effretikon holt wieder Energie-Gold

Die Stadt Illnau-Effretikon überzeugte beim Energiestadt-Audit mit Bestnoten.
Die Stadt Illnau-Effretikon überzeugte beim Energiestadt-Audit mit Bestnoten. Bild: Ilnau-Effretikon
Illnau-Effretikon hat bei der diesjährigen Rezertifizierung als Energiestadt erneut Bestnoten erzielt und behält den Gold-Status.

Die Stadt Illnau-Effretikon blickt auf eine lange Geschichte der Energiepolitik zurück. Erste Projekte lassen sich bis in die frühen 1980er-Jahre zurückverfolgen: 1985 nahm die Stadt die erste Holzschnitzelfeuerung in Betrieb, 1990 folgte die Errichtung einer Wärme-Kraft-Koppelungsanlage im Industriegebiet Langhag. 1995 beschloss der Stadtrat die Implementierung eines kommunalen Energieplanungsinstruments, und 1997 setzte das Parlament den ersten kommunalen Energierichtplan fest. Damit gehörte Illnau-Effretikon zu den ersten Schweizer Gemeinden, die ihre Ziele anhand einer umfassenden Energiepolitik ausrichteten.

Langjährige Energiepolitik

1998 trat die Stadt dem Trägerverein Energiestadt bei und wurde im gleichen Jahr mit einer Ausschöpfung von 56 % zur «Energiestadt» erklärt. 2021 erhielt die Stadt erstmals die Gold-Zertifizierung mit einer Quote von 76,4 %. «Das Label unterstützt die Motivation, unsere energiepolitischen Aktivitäten voranzutreiben und sowohl nach innen als auch nach aussen zu tragen», sagt Alex Herzog, Leiter Energie. Er koordiniert auch die Audit- und Zertifizierungsprozesse zum Energiestadtprogramm.

Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Bevölkerung

Die Umsetzung energiepolitischer Massnahmen erfolgt als Teamleistung von Stadtrat und Verwaltung. Gleichzeitig werden die Einwohnerinnen und Einwohner durch Informations- und Förderprogramme in die städtischen Bestrebungen eingebunden. Dies umfasst unter anderem Fördermittel für Sanierungen von Wohnbauten sowie für Projekte in den Bereichen Wärme, Elektrizität und Mobilität.

Regelmässige Informationsveranstaltungen zeigen das Interesse der Bevölkerung. So nahmen im Mai 2025 rund 250 Personen an einer Veranstaltung zu Photovoltaikanlagen teil. Per April 2025 waren im Stadtgebiet Photovoltaik-Elemente mit einer Fläche von rund 10,5 Fussballfeldern installiert.

Die Stadt pilotiert zudem Projekte im Rahmen des «Smart City»-Ansatzes. Ein Beispiel ist die Installation intelligenter Thermostatventile in zwei Schulanlagen, die den Wärmeverbrauch um 20 % senken. Weitere Massnahmen richten sich auf die Vorbereitung von Stockwerkeigentümerschaften für E-Mobilität und die Reduktion von klimaschädlichem Lachgas im städtischen Klärwerk.

Zukunftsziele

Illnau-Effretikon verfolgt die Ziele der Klimaschutzstrategie mit dem Netto-Null-Ziel bis 2040. Dabei liegt der Fokus auf Kommunikation und Dialog mit der Bevölkerung sowie den ortsansässigen Unternehmen. Zusätzlich werden die beiden grossen Wärmeverbünde in Effretikon und Illnau weiterentwickelt, und die Stadt arbeitet mit Partnerinnen und Partnern am Ausstieg aus der Erdgasversorgung.

European Energy Award Gold

Im Rahmen des European Energy Award erhielten 29 Städte und Gemeinden aus Deutschland, Frankreich, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz die Gold-Auszeichnung. Der Gold-Status wird vergeben, wenn eine Stadt oder Gemeinde mehr als 75 % der möglichen Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Klimaschutz umgesetzt hat. Illnau-Effretikon erreichte einen Umsetzungsgrad von 85,3 % und liegt damit im Kanton Zürich hinter Zürich und Winterthur an dritter Stelle. Schweizweit liegen nur 11 Städte vor Illnau-Effretikon.

Für die Stadt nahmen Alex Herzog, Leiter Energie, und Ivana Vallarsa, Stadtplanerin, die Auszeichnung entgegen. «Ich bin stolz. Stolz auf unsere Stadt, unsere Bevölkerung und unsere Mitarbeitenden, die alle zu diesem Resultat beigetragen haben und auch in Zukunft beitragen werden», sagt die zuständige Stadträtin Rosmarie Quadranti, Ressort Hochbau. «Auf den Lorbeeren ausruhen wollen wir uns aber nicht. Die Arbeit geht weiter – und wir haben noch einiges vor uns.»

Pfäffikon24/gg