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Schweiz
04.12.2025

Eltern besonders smartphoneabhängig

Nur 22 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer zeigen geringe Anzeichen von Smartphone-Abhängigkeit.
Nur 22 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer zeigen geringe Anzeichen von Smartphone-Abhängigkeit. Bild: pixabay.com
Eine neue Comparis-Umfrage zeigt: Die Schweizerinnen und Schweizer sind stark vom Smartphone abhängig. Besonders betroffen sind jüngere Menschen – und überraschend stark auch Eltern.

Die Angst, ohne Smartphone zu sein – sogenannte Nomophobie – ist in der Schweiz weit verbreitet. Laut der aktuellen Umfrage von Comparis zeigen 77,9 Prozent der Befragten mässige bis ausgeprägte Anzeichen von Abhängigkeit.

Nur 22 Prozent sind smartphone-resilient

Nur 22,1 Prozent der Befragten gelten als smartphone-resilient. Besonders gering ist die Resilienz bei den 16- bis 35-Jährigen: Nur 10 Prozent zeigen geringe Anzeichen. Bei den 36- bis 55-Jährigen liegt dieser Anteil bei 22,4 Prozent, bei den über 56-Jährigen bei 35,3 Prozent.

Eltern besonders betroffen

Auch Haushalte mit Kindern weisen eine stärkere Abhängigkeit auf. Nur 17 Prozent der Eltern zeigen geringe Anzeichen, während kinderlose Haushalte auf 24,7 Prozent kommen. Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick erklärt: «Für Eltern ist das Smartphone kein reines Kommunikationsmittel mehr, sondern ein unentbehrliches Werkzeug zur Koordination von Terminen, Schule und Notfällen. Das Gerät auszuschalten, wird zu einem Luxus, den sich viele nicht mehr leisten können.»

Häufige Symptome im Alltag

Die Abhängigkeit äussert sich durch Nervosität, Stress, soziale Isolation und zwanghaftes Kontrollverhalten. Am häufigsten gaben die Befragten an, ihr Smartphone ständig zu überprüfen, um keine Nachrichten oder Anrufe zu verpassen (51,9 Prozent). 35,3 Prozent fühlen sich gestresst, wenn das Gerät fehlt, und 32,6 Prozent werden nervös, wenn der Akku fast leer ist. Besonders deutlich zeigt sich der Druck bei Eltern: 37 Prozent geben an, ihr Smartphone immer bei sich zu tragen, um ständig erreichbar zu sein.

Jüngere Generationen besonders belastet

Insgesamt weisen 34,6 Prozent der Befragten deutliche Anzeichen von Nomophobie auf. Bei den 16- bis 35-Jährigen sind es 45,4 Prozent – mehr als in jeder anderen Altersgruppe. Weitere 6,5 Prozent zeigen sogar ausgeprägte Symptome. Auch in Haushalten mit Kindern ist dieser Anteil höher als in kinderlosen.

Alltag zeigt hohen Druck

Die Zahlen widerspiegeln sich im Verhalten: 37 Prozent der Personen mit Kindern tragen ihr Smartphone stets bei sich, um jederzeit erreichbar zu sein. Besonders häufig zeigt sich die Angst, etwas zu verpassen: 51,9 Prozent überprüfen ihr Gerät regelmässig auf Nachrichten oder Anrufe. Ein Drittel fühlt sich gestresst, wenn das Smartphone nicht verfügbar ist; ähnlich viele machen sich bereits Sorgen, wenn sie nur an einen Zeitraum ohne Gerät denken.

Deutliche Unterschiede zwischen Altersgruppen

34,6 Prozent der Befragten zeigen deutliche Anzeichen von Nomophobie. Bei den 16- bis 35-Jährigen sind es 45,4 Prozent, bei den 36- bis 55-Jährigen 33,8 Prozent, und bei den über 56-Jährigen 23,8 Prozent. Haushalte mit Kindern weisen mit 40 Prozent einen höheren Anteil auf als kinderlose Haushalte mit 31,8 Prozent. Weitere 6,5 Prozent zeigen sogar eine ausgeprägte Abhängigkeit.

Tipps gegen Smartphone-Stress

«Die Ergebnisse zeigen, dass viele Menschen emotional stark an ihr Smartphone gebunden sind. Um den damit verbundenen Stress zu reduzieren, können bewusste Pausen helfen – etwa bildschirmfreie Abende oder ein Handy-freier Tag pro Woche. Wer lernt, wieder öfter offline zu bleiben, findet nicht nur mehr Ruhe, sondern auch mehr Aufmerksamkeit für das, was im echten Leben zählt», so Frick.

Die repräsentative Umfrage wurde im Oktober 2025 vom Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch unter 1’045 erwachsenen Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.

Zürioberland24/gg
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