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Schweiz
13.11.2025

Nichtübertragbare Krankheiten kosten Milliarden

Nichtübertragbare Krankheiten verursachen in der Schweiz hohe Kosten und Produktionsverluste.
Nichtübertragbare Krankheiten verursachen in der Schweiz hohe Kosten und Produktionsverluste. Bild: ZHAW
Nichtübertragbare Krankheiten wie Demenzen, Herz-Kreislauf- und psychische Erkrankungen verursachen in der Schweiz jährlich 109 Milliarden Franken an Gesundheitskosten und Produktionsverlusten. Das zeigt eine aktuelle Analyse der ZHAW.

Zwischen 2012 und 2022 sind die Gesundheitskosten in der Schweiz um 37 Prozent gestiegen. Nichtübertragbare Krankheiten tragen den Grossteil der Kosten. 2022 verursachten sie Gesundheitskosten von 66 Milliarden Franken, was 72 Prozent der Gesamtkosten entspricht, und Produktionsverluste von 43 Milliarden Franken. Zusammen ergeben sich damit 109 Milliarden Franken, rund 14 Prozent des Bruttoinlandprodukts.

ZHAW-Forscher Simon Wieser erklärt: «Das Gesundheitskostenwachstum ist zu 48 Prozent auf gestiegene Kosten pro Patientin bzw. Patienten zurückzuführen. Das Bevölkerungswachstum trug 33 Prozent und die Alterung der Gesellschaft 19 Prozent zum Anstieg bei.»

Demenz als teuerste Einzelerkrankung

Neurologische Erkrankungen führten 2022 zu den höchsten Gesundheitskosten mit 9,9 Milliarden Franken, gefolgt von kardiovaskulären und psychischen Erkrankungen mit jeweils 9,5 Milliarden Franken. Alzheimer und andere Demenzen verursachten mit 6,7 Milliarden Franken die höchsten Kosten unter allen Einzelerkrankungen, vor allem in Pflegeheimen.

Vermeidbare Risikofaktoren treiben Kosten

Risikofaktoren wie Übergewicht, Adipositas und Bewegungsmangel verursachten 2022 erhebliche Kosten. Übergewicht und Adipositas führten zu 3,7 Milliarden Franken Gesundheitskosten und 2,9 Milliarden Franken Produktionsverlusten. Bewegungsmangel verursachte 1,7 Milliarden Franken Gesundheitskosten und 849 Millionen Franken Produktionsverluste. Wieser betont: «Ein erheblicher Anteil dieser Belastung ist auf vermeidbare Risikofaktoren zurückzuführen – gezielte Prävention könnte diese Kosten senken.»

Produktionsverluste durch Krankheiten

Erstmals wurden in der Schweiz die krankheitsbedingten Produktionsverluste gesamthaft geschätzt. Sie entstehen durch frühzeitigen Tod, Invalidität, Abwesenheit vom Arbeitsplatz oder eingeschränkte Produktivität. 2022 betrugen sie 70,5 Milliarden Franken, rund 9 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Psychische und muskuloskelettale Erkrankungen verursachten mit jeweils 17 Prozent die höchsten Produktionsverluste.

Zürioberland24/gg
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