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Weisslingen
03.11.2025

Keine Altkleider-Sammlung mehr

Die Strassensammlung wird eingestellt.
Die Strassensammlung wird eingestellt. Bild: Gemeinde Weisslingen
In Weisslingen wird es ab dem nächsten Jahr keine Strassensammlung für Altkleider mehr geben. Auch die Zukunft der Container ist ungewiss.

Die Strassensammlung von Altkleidern, die seit Jahren vom Samariterverein Weisslingen-Kyburg orgsnisiert wurde, wird per Ende 2025 eingestellt.

«Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Altkleiderverwertung hat die Firma Tell-Tex die Zusammenarbeit per 2026 aus wirtschaftlichen Gründen beendet», schreibt die Gemeinde in ihrer Mitteilung.

Hintergrund seien die zunehmend schlechte Qualität der gesammelten Textilien, einbrechende Absatzmärkte im In- und Ausland – mit unerwünschten Folgen für die Umwelt – sowie steigende Entsorgungskosten.

Die gesamte Altkleiderbranche stehe vor grossen Herausforderungen: Immer mehr Kleidungsstücke stammen aus sogenannter Ultra Fast Fashion – billiger, kurzlebiger Mode, die kaum wiederverwertbar sei. Entsprechend sinke der Anteil an tragbarer Kleidung und wiederverwertbaren Materialien, während die Entsorgungskosten stark zunähme.

Dieser Umbruch habe intensive Forschung zur Folge, die auf verschiedenen Ebenen versuche, die Materialien zu rezyklieren, was mit grossem Aufwand verbunden sei. Ziel sei, die Sortierung, den Secondhand-Verkauf, die Wiederverwertung, die Rückgewinnung von Rohstoffen und die Entsorgung in der Schweiz und Europa zu halten, um problematische Abfallhalden wie z. B. in Afrika nicht zu fördern. Nicht zuletzt sollen auch die Transportwege eingedämmt werden.

«Vor diesem Hintergrund macht die Suche nach einem neuen Sammelpartner keinen Sinn», so die Gemeinde weiter. Dazu komme, dass das Sammelvolumen kontinuierlich zurückgegangen sei. Die Entschädigungszahlungen hätten seit Corona deutlich abgenommen. Die Einnahmen hätten die Kosten nicht gedeckt.

Sammel-Container bleiben vorerst

Die Container der Firma Tell-Tex bleiben vorerst bestehen, wie die Gemeimde weiter schreibt. Allerdings sei auch hier mit Änderungen zu rechnen: Künftig würden die Sammelunternehmen keine Entschädigungen mehr an die Gemeinden zahlen können. Im Gegenteil – es zeichne sich ab, dass Gemeinden in Zukunft Abgaben für die Entsorgung von Altkleidern leisten müssen. Wie diese Regelung genau aussehen werde, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen. Es sei jedoch möglich, dass sich diese Kosten zu einem späteren Zeitpunkt auch auf die Konsumenten auswirken könnten.

Pfäffikon24/bt