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Natur & Umwelt
03.11.2025
03.11.2025 10:45 Uhr

40 Jahre Bauernförderung

Laufstall für behornte Kühe.
Laufstall für behornte Kühe. Bild: Stiftung zur Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe
Seit 1985 unterstützt die Stiftung zur Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe – ab sofort unter dem Namen Hofzukunft – nachhaltig wirtschaftende Bauernfamilien in der ganzen Schweiz. Der Fokus liegt auf ökologischer Bewirtschaftung, Tierwohl und Hofnachfolge.

Wie die Stiftung zur Erhaltung bäuerlicher Familienbetriebe berichtet, begleitet sie seit 1985 Bäuerinnen und Bauern dabei, ihre Existenzgrundlage zu sichern, zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Nachhaltig wirtschaftende Bauernfamilien

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf ökologischer Bewirtschaftung und artgerechter Tierhaltung mit maximalem Tierwohl. Die Stiftung unterstützt sowohl finanziell als auch durch Beratungsleistungen, einschliesslich der Hofnachfolge ausserhalb der Familie.

Seit 40 Jahren fördert die Stiftung Bauernfamilien mit zinslosen Darlehen, à-fonds-perdu-Beiträgen und persönlicher Beratung. Dabei richtet sie ihr Augenmerk auf Betriebe, die ihre Höfe im Einklang mit der Natur bewirtschaften, sich für das Wohl ihrer Tiere einsetzen und gesunde, regionale Lebensmittel produzieren.

Begleitung bei Hofübernahme und Nachfolge

Die Stiftung berichtet weiter, dass täglich in der Schweiz zwei Bauernhöfe für immer schliessen. Deshalb begleitet Hofzukunft Menschen auf dem Weg zur Hofübernahme – auch ohne familiären Hintergrund. Voraussetzung ist eine landwirtschaftliche Grundausbildung mit entsprechender Erfahrung. Die Stiftung berät alle Arten von Betrieben, um möglichst viele Höfe langfristig zu erhalten.

Ein weiteres Ziel der Stiftung ist, auf die Herausforderungen der Bauernfamilien aufmerksam zu machen. Einige Betriebe öffnen ihre Türen für Kinder, Schulklassen und Familien, um zu zeigen, wie viel Arbeit in einem Liter Milch steckt und wie Kreislaufwirtschaft, Bodenschutz und Tierwohl umgesetzt werden. Auch Verarbeitungs- und Verpflegungsbetriebe sowie Bauernfamilien, die Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigung anbieten, werden unterstützt.

Beispiele aus der Praxis

Die Stiftung nennt exemplarisch zwei Betriebe:

Ein abgelegener Hof mit 29 Hektar landwirtschaftlicher Fläche, 4 Hektar Wald und 8 Hektar Streuland wird seit 25 Jahren biologisch bewirtschaftet. Dort leben 27 Milchkühe mit Kälbern, 30 Mutterschafe mit Lämmern und 6 Ziegen. Die Familie erhielt in der Vergangenheit zinslose Darlehen für den Ersatzbau einer Scheune und Beiträge für die Haltung von behornten Tieren. Nebenerwerbstätigkeiten und Direktvermarktung sichern heute den Betrieb.

Ein weiterer Betrieb auf 1’200 Metern Höhe in der Bergzone 3 mit 18 Hektar Land plante vor drei Jahren den Ersatzneubau einer Scheune mit Laufstall für behornte Kühe. Der neue Stall mit moderner Melkanlage und robotergestützter Entmistung bietet Platz für 20 Kühe mit Jungvieh. Die Stiftung unterstützte das Projekt mit einem zinslosen Darlehen und einem Hornbeitrag.

Nachfolge und Beratung ohne familiären Hintergrund

Hofzukunft berichtet, dass 55 % der Betriebsleitenden über 50 Jahre alt sind und somit in den nächsten Jahren eine Nachfolgeregelung benötigen. Seit 10 Jahren begleitet die Stiftung zahlreiche Hofnachfolgen ausserhalb der Familie ohne Provision. Die Berater kennen die Betriebe und die familiären Konstellationen und arbeiten mit größter Diskretion.

In den vergangenen 40 Jahren hat die Stiftung mehrere Hundert Betriebe beraten und über 380 Bäuerinnen und Bauern mit rund 60 Mio. Franken durch zinslose Darlehen und à-fonds-perdu-Beiträge unterstützt.

Ökologische und innovative Landwirtschaft

Die geförderten Betriebe zeichnen sich laut Stiftung durch hohe ökologische Leistung, Tierwohl und Biodiversitätsförderung aus. Viele produzieren kreativ Käserei- und Fleischerzeugnisse, Kräuter, Gemüse und Salate und vermarkten ihre Produkte direkt. Die Bewirtschaftung erfordert Initiative, Leistungswillen und hohen Einsatz.

Bereits bei der Antragstellung soll die Bauernfamilie eine überdurchschnittliche ökologische Leistung nachweisen oder das Ziel verfolgen, diese weiter auszubauen.

Neuer Name, gleiches Ziel

Ab sofort tritt die Stiftung unter dem neuen, prägnanten Namen Hofzukunft auf. Das Ziel bleibt unverändert, die Existenzgrundlage nachhaltig wirtschaftender Bauernfamilien zu erhalten, zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Mithelfen

Zürioberland24/gg