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Schweiz
30.09.2025

Mieten seit 2005 um 32% gestiegen

Der Comparis-Womo-Preisindex zeigt Preisänderungen bei Wohnen und Mobilität in der Schweiz. (Symbolbild)
Der Comparis-Womo-Preisindex zeigt Preisänderungen bei Wohnen und Mobilität in der Schweiz. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock
Trotz sinkendem Referenzzinssatz sind die Wohnungsmieten in der Schweiz in den letzten 20 Jahren stark gestiegen. Das zeigt der Comparis-Womo-Preisindex, der in Zusammenarbeit mit der KOF ETH Zürich erstellt wird.

Trotz sinkendem Referenzzinssatz sind die Wohnungsmieten in der Schweiz in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Laut Comparis-Womo-Preisindex legten sie seit 2005 gesamtschweizerisch um 31,9 Prozent zu – im Schnitt 1,4 Prozent pro Jahr.

Preise für Wohnen und Mobilität leicht gesunken

Im August 2025 waren die Preise in den Bereichen Wohnen und Mobilität 0,1 Prozent tiefer als im Vorjahr. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK), der über 1’000 Produkte umfasst, stieg im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozent.

Knappes Angebot treibt Mietpreise

Ein Hauptgrund für den starken Anstieg liegt im rückläufigen Angebot an freien Wohnungen. Die Leerwohnungsziffer erreichte 2020 noch 1,72 Prozent, fiel seither aber auf 1 Prozent zurück – den Stand von 2005. In Genf (0,32 %), Zug (0,42 %) und Zürich (0,48 %) ist der Anteil besonders tief. «Die starke Verringerung auf 1 Prozent erklärt die stark steigenden Mietpreise in den letzten Jahren», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.

Zinssenkungen bremsen Anstieg nicht

Der hypothekarische Referenzzinssatz, seit 2008 massgebend für die Mietzinsentwicklung, sank in den letzten 17 Jahren von 3,5 auf 1,5 Prozent. Mieterinnen und Mieter hätten damit Anspruch auf Mietsenkungen. Dennoch verteuerten sich die Mieten weiter – allein seit 2020 um 10,6 Prozent. «Auch Mietreduktionen durch den gesunkenen Referenzzinssatz konnten den starken Anstieg nicht aufhalten», so Renkert.

Stärkste Preisbewegungen bei Versicherungen und Strom

Neben den Mieten sorgten auch andere Ausgaben für Bewegung im Index. Am meisten verteuerte sich die Motorfahrzeugversicherung (+6,1 %), gefolgt von Fahrrädern (+3,7 %) und Bodenbelägen (+3,3 %). Am stärksten gesunken sind die Preise für Elektrizität (–8,7 %), Treibstoffe (–8,0 %) und Occasionsautos (–6,0 %).

Unterschiede nach Haushalten und Regionen

Die Teuerung wird nicht von allen gleich stark gespürt. Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren verzeichneten eine leichte Belastung (+0,2 %), während Paare ab 65 Jahren ohne Kinder im Schnitt eine Entlastung (–0,5 %) erfuhren. Regional war die Teuerung in der französischen Schweiz mit –0,1 Prozent und in der italienischen Schweiz mit –0,3 Prozent am tiefsten.

Zürioberland24/gg