«Radlosigkeit besteht nie und Ratlosigkeit eigentlich auch selten», sagt die 37-jährige Musicaldarstellerin und freischaffende Künstlerin Monika Romer. Sie besitze kein Auto, aber dafür sogar fünf Fahrräder – Rennrad, Bike, Bahnhofsvelo, Stadtvelo und ein Bühnenrad. Und mit positiver Einstellung sei immer eine Lösung oder ein alternativer Weg zu finden. «Aktuell macht mich höchstens die weltpolitische Lage ratlos.»
Das Fahrrad gibt den Tackt an
Für Monika Romer, aufgewachsen in Kaltbrunn, St. Gallen, gibt es kaum eine Woche ohne Rad. Sie flitzt damit durch den Alltag und in die Ferien, wenn sie nicht gerade am Wandern ist. Als eine Person, die so gut wie nie «radlos» ist, sei die Idee für das neue Soloprogramm «Radlosigkeit» naheliegend gewesen.
Dass sie aber überhaupt genug motiviert war, ein weiteres Kabarettstück in Angriff zu nehmen, sei sicherlich zu einem grossen Teil an den vielen positiven Rückmeldungen zum ersten Stück und den sich häufenden Anfragen, für eine neue Kreation, gelegen.
«Nach meinem ersten Kabarettstück sagte ich, dass ich mir das nicht noch einmal antun werde – so viel Arbeit», erinnert sich die Künstlerin zurück. Ein Schauspieldozent habe ihr darauf geantwortet: «Monika, du kannst gar nicht anders. Du wirst wieder schreiben.» Er sollte recht behalten.
Abgesehen vom Kaffee könne sie nicht genau sagen, woher ihre «Triebfeder» stamme, sagt Monika Romer schmunzelnd: «Ich kann einfach nur sagen, dass meine Schaffenskraft schon immer da war. Bereits als Kind habe ich Lieder komponiert und einst für meine Schulklasse auf unserem Bauernhof einen ganzen Zirkusnachmittag, mit eigener Clownnnummer, Dressurreiten, Popcorn aus der Bratpfanne und selbstgebastelten Eintrittskarten, auf die Beine gestellt.»
Klar gebe es zwischendurch Momente der inneren Ruhe, die sie zur Erholung nutze. Aber schon bald, etwa auf dem Sattel, im Zug oder beim Kochen, würden die Ideen erneut wie Blitze einschlagen.
«Radschläge»
«Die Figur im Soloprogramm ist sehr nahe an meiner Persönlichkeit», verrät die Schauspielerin, Sängerin, Komponistin und seit 2019 auch Kabarettistin gegenüber dem «Bock». Das Stück berichte über Erlebnisse während Radtouren und sei gespickt mit humorvollen «Radschlägen». Bereits im Stück «LebenSexpertin» gab Romer den Besucherinnen und Besuchern augenzwinkernde Lebenstipps mit auf den Weg. Diese «Hilfestellungen» habe sie erneut eingebaut.
Ursprünglich komme diese Idee daher, dass sie im Alltag oft um Rat gefragt werde: «Immer wieder rufen mich Freunde oder gar Schauspielschülerinnen und -schüler an, um etwa in Beziehungssachen Tipps zu erhalten.» Auch das Publikum im «Meetingpoint» erwarte einen Mix aus gesungenen und gesprochenen Kabarettnummern rund um das Thema Radfahren. Dabei beschreibe sie unter anderem vier Typen von Radfahrern und zeige Bilder von der Radreise. Selbstverständlich gehöre zu einem musikalischen Comedyprogramm ebenfalls Humor, und typisch für ihren Stil, viel Musikalität und Wortakrobatik. «Meine Texte enthalten immer ganz viel Wahrheit, sind nahe an meinem Leben und sehr lebensbejahend.»