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Fehraltorf
10.09.2025

Suizidgedanken: Gemeinde startet Pilotprojekt

Die Gemeinde beteiligt sich an einem kantonalen Pilotprojekt, das Betroffenen und Angehörigen helfen soll.
Die Gemeinde beteiligt sich an einem kantonalen Pilotprojekt, das Betroffenen und Angehörigen helfen soll. Bild: reden-kann-retten.ch
Die Gemeinde Fehraltorf beteiligt sich an einem kantonalen Pilotprojekt zur Suizidprävention. Ziel ist es, Suizidalität frühzeitig zu erkennen, offen anzusprechen und passende Hilfe anzubieten – denn Reden kann Leben retten.

Die Gemeinde Fehraltorf geht einen wichtigen Schritt im Umgang mit einem gesellschaftlichen Tabuthema: Sie beteiligt sich an einem Pilotprojekt des Kantons Zürich zur Suizidprävention. Damit will sie gemeinsam mit Fachpersonen dazu beitragen, dass Suizidgedanken früher erkannt, besprochen und behandelt werden.

«Suizidale Handlungen sind die Folge von schwerem Leid und lösen wiederum viel Leid aus. Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, Suizidalität zu reduzieren», erklärt Verena Hubmann, Gemeinderätin im Ressort Gesellschaft.

Analyse und konkrete Massnahmen

Im Rahmen des Pilotprojekts wird in den kommenden Monaten in Fehraltorf eine Ist-Analyse durchgeführt. Gemeinsam mit Fachpersonen sollen danach konkrete Massnahmen entwickelt und umgesetzt werden, um Suizidprävention nachhaltig in der Gemeinde zu verankern.

Wie die Gemeinde mitteilt, ist bereits jetzt Fehraltorf mit Schulsozialarbeit, Jugendarbeit, der Fachstelle Alter, der Kirche und der Abteilung Gesellschaft für Menschen in Krisensituationen da.

Mut zum Gespräch

Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, über Suizidgedanken zu sprechen. Noch immer gilt das Thema in der Gesellschaft als tabu – dabei ist das offene Gespräch oft der erste Schritt zur Hilfe. Die Angst, jemandem mit einer Frage nach Suizidgedanken zu schaden oder gar auf Ideen zu bringen, ist unbegründet. Im Gegenteil: Gespräche entlasten und schaffen Raum für Unterstützung.

Hilfe ist möglich – und wirksam

Viele Menschen mit Suizidgedanken möchten nicht sterben, sondern suchen einen Ausweg aus einer scheinbar ausweglosen Krise. Oft sind die Gedanken verbunden mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, die gut behandelbar sind – insbesondere, wenn frühzeitig Hilfe in Anspruch genommen wird.

Informationen und Anlaufstellen

Auf der Website www.reden-kann-retten.ch finden Betroffene und Angehörige konkrete Gesprächstipps, regionale Hilfsangebote sowie Hinweise, wie man mit Suizidgedanken oder Sorgen im Umfeld umgehen kann. Das Angebot richtet sich an alle Altersgruppen.

«Wir freuen uns, im Rahmen des Pilotprojekts weitere Massnahmen für unsere Gemeinde zu identifizieren und einen Beitrag zur Suizidprävention leisten zu können», betont Verena Hubmann.

Hilfe bei Suizidgedanken

Anonyme und kostenlose Beratungsangebote:

Tel. 143 – Die Dargebotene Hand
Rund um die Uhr erreichbar für Erwachsene
cwww.143.ch

Tel. 147 – Pro Juventute
Beratung für Kinder und Jugendliche
Rund um die Uhr, kostenlos und vertraulich
www.147.ch

Tel. 0800 890 890 – malreden.ch
Gesprächsangebot für Seniorinnen und Senioren
Täglich von 9–20 Uhr
www.malreden.ch

Tel. 0848 800 858 – Pro Mente Sana
Selbstbestimmt genesen, Infos und Unterstützung
www.promentesana.ch

Weitere Hilfsangebote:
www.wie-gehts-dir.ch/adressen
www.suizidpraevention-zh.ch
www.reden-kann-retten.ch

Pfäffikon24/gg