Zürioberland24: Vor 50 Jahren gründete Urs Bertschinger das Unternehmen. Wie hat alles angefangen?
Raphael Bertschinger: Unser Vater begann im Jahr 1975 in einem Keller in Tann mit seiner Selbstständigkeit. Im gleichen Jahr zog er mit seiner Einzelfirma an die Erikastrasse in einen ehemaligen Schweinestall um. Lange Bretter mussten damals durch das Fenster zur Maschine geschoben werden, weil der Platz so eng war.
Seit wann ist das Unternehmen in Bubikon?
Raphael Bertschinger: 1977 zog er aus Platzgründen zuerst an die Erikastrasse in den ehemaligen Schweinestall der Molkerei Ackermann und dann ein paar Jahre später an die Zelgackerstrasse, wo er dann bereits vier Mitarbeiter beschäftigte. 1982 erfolgte der Umzug nach Bubikon. Die Lagerhalle der ehemaligen Baumwollfabrik wurde zu einer Schreinerei umgebaut. Damals wurde auch der erste Lehrling eingestellt.
In den Jahren darauf wuchs das Unternehmen stetig. Was waren wichtige Meilensteine?
Raphael Bertschinger: 1985 bot die Bertschinger Innenausbau AG erstmals Architekturleistungen an, um Neu- und Umbauten aus einer Hand realisieren zu können. Bis heute ist dies – neben dem Holzbau – ein wichtiger Bereich für uns.
Weitere Meilensteine waren der Neubau des Gewerbehauses, der 1990 fertiggestellt wurde, die Anschaffung der ersten CNC-Maschine Ende der 1990er-Jahre und natürlich der Neubau der Elementbauhalle für den Holzbau im Jahr 2010.
Im 2018 verstarb Urs Bertschinger überraschend und das Unternehmen richtete sich neu aus, u.a. mit neuer Geschäftsleitung.
Harry Letsch: Die Neuausrichtung war bereits in Arbeit, als Urs noch lebte. Es ging darum, Strukturen zu bereinigen und das Unternehmen auf ihre heutige Grösse mit rund 80 Mitarbeitenden und gezielt auf die Kundenbedürfnisse auszurichten. Urs begleitete diesen Prozess aktiv mit und war sehr offen für Veränderungen. Durch den unerwarteten Tod setzten wir die Neuausrichtung nur früher um als geplant.