In den vergangenen vier Jahren führte die Kantonsarchäologie in 50 Fällen archäologische Untersuchungen im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen und ökologischen Aufwertungsprojekten durch. «Bei rund einem Viertel der archäologischen Untersuchungen wurden (prä)historische Spuren entdeckt, die das Bild von der Vergangenheit ergänzen, korrigieren oder bekräftigen» schreibt die Kantonsarchäologie Zürich in ihrem Bericht ZUP 111 vom Juli 2025.
Daneben seien auch Einzelfunde, z. B. Keramikscherben oder Metallobjekte geborgen worden. Dies rechtfertige fraglos solche archäologischen Interventionen besonders ausserhalb der Bauzonen.
Ackerboden aus der Eisenzeit
Bei einer Baggersondierung im Vorfeld der Umsetzung einer landwirtschaftlichen Bodenaufwertung in der Gemeinde Gossau ZH konnte am Rand eines ehemaligen Feuchtgebiets ein alter Ackerboden, ein sogenannter Anthrosol, dokumentiert werden.
Die darin enthaltenen Holzkohle hätten gezeigt, dass damals beim Ackerbau Feuer zum Einsatz gekommen sei – vermutlich sowohl bei der Urbarmachung des Landes (Waldrodung) als auch zum Abbrennen von Unkraut auf brachliegenden Feldern.
Dank der sogenannten C14-Methode (Verfahren zur Altersbestimmung von organischen Materialien) konnten diese Holzkohlen datiert werden. Sie ergab, dass sich der Gossauer Anthrosol in der Eisenzeit (800 bis 30 v. Chr.) gebildet hatte.