Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Region
06.08.2025
06.08.2025 10:38 Uhr

Keltische Münze in Gossau entdeckt

Aus dem in Gossau ZH dokumentierten prähistorischen Ackerboden wurde eine keltische Münze geborgen.
Aus dem in Gossau ZH dokumentierten prähistorischen Ackerboden wurde eine keltische Münze geborgen. Bild: Kantonsarchäologie Zürich
Die Kantonsarchäologie Zürich hat bei einer Baggersondierung in Gossau ZH eine keltische Münze geborgen.

In den vergangenen vier Jahren führte die Kantonsarchäologie in 50 Fällen archäologische Untersuchungen im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen und ökologischen Aufwertungsprojekten durch. «Bei rund einem Viertel der archäologischen Untersuchungen wurden (prä)historische Spuren entdeckt, die das Bild von der Vergangenheit ergänzen, korrigieren oder bekräftigen» schreibt die Kantonsarchäologie Zürich in ihrem Bericht ZUP 111 vom Juli 2025.

Daneben seien auch Einzelfunde, z. B. Keramikscherben oder Metallobjekte geborgen worden. Dies rechtfertige fraglos solche archäologischen Interventionen besonders ausserhalb der Bauzonen.

Ackerboden aus der Eisenzeit

Bei einer Baggersondierung im Vorfeld der Umsetzung einer landwirtschaftlichen Bodenaufwertung in der Gemeinde Gossau ZH konnte am Rand eines ehemaligen Feuchtgebiets ein alter Ackerboden, ein sogenannter Anthrosol, dokumentiert werden.

Die darin enthaltenen Holzkohle hätten gezeigt, dass damals beim Ackerbau Feuer zum Einsatz gekommen sei – vermutlich sowohl bei der Urbarmachung des Landes (Waldrodung) als auch zum Abbrennen von Unkraut auf brachliegenden Feldern.

Dank der sogenannten C14-Methode (Verfahren zur Altersbestimmung von organischen Materialien) konnten diese Holzkohlen datiert werden. Sie ergab, dass sich der Gossauer Anthrosol in der Eisenzeit (800 bis 30 v. Chr.) gebildet hatte.

Aus der Römerzeit und dem Mittelalter

Bestätigt wird diese Datierung durch eine keltische Münze des 1. Jahrhunderts v. Chr., die aus dem alten Ackerboden ­ geborgen werden konnte.

Bei der Sondierung in Gossau ZH konnten zudem zwei mutmassliche Entwässerungsgräben beobachtet werden, die auf die landwirtschaftliche Nutzung des Areals in der Römerzeit (1. bis 3. Jahrhundert n. Chr.) zurückgehen dürften.

Die Münze wurde in der dunklen Schicht (links im Bild) geborgen. Bild: Kantonsarchäologie Zürich

Bislang keine Siedlung bekannt

Wo Landwirtschaft betrieben wurde, muss auch gesiedelt ­worden sein. Bislang seien aus der Umgebung des untersuchten Areals keine ­eisen­zeitlichen oder römischen Fundstellen bekannt.

> vollständiger Bericht ZUP 111

Zürioberland24/bt