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09.07.2025

KEZO und Sulzer lancieren Pilotprojekt

KEZO und Sulzer (v.l.n.r.): Ilja Mikenberg (Global Head Process Solutions Sulzer), Christian Schucan (Verwaltungsratspräsident KEZO), Suzanne Thoma (Executive Chairwoman Sulzer), Daniel Böni (Geschäftsführer KEZO),  Simone Riacà (Regional Sales Manager Sulzer), Urs Dubs (Projektleiter KEZO).
KEZO und Sulzer (v.l.n.r.): Ilja Mikenberg (Global Head Process Solutions Sulzer), Christian Schucan (Verwaltungsratspräsident KEZO), Suzanne Thoma (Executive Chairwoman Sulzer), Daniel Böni (Geschäftsführer KEZO), Simone Riacà (Regional Sales Manager Sulzer), Urs Dubs (Projektleiter KEZO). Bild: KEZO
Die KEZO und Sulzer starten das erste Schweizer Pilotprojekt zur CO₂-Abscheidung aus den Reingasen einer Kehrichtverwertungsanlage

Die KEZO (Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland) arbeitet künftig mit dem Industrieunternehmen Sulzer an einer Lösung zur CO₂-Abscheidung. Wie die KEZO mitteilt, wurde eine Vereinbarung zur Entwicklung und Lieferung einer lizenzierten CO₂-Abscheidungslösung für die bestehende Kehrichtverwertungsanlage in Hinwil unterzeichnet. Ziel des Projekts sei es, die Integration der Technologie im kleinen Massstab zu testen – als Vorbereitung für die neue, grössere Kehrichtverwertungsanlage, die 2030 in Betrieb gehen soll.

CO₂ als Herausforderung in der Abfallverwertung

KVA-Anlagen (Kehrichtverwertungsanlagen) dienen der thermischen Verwertung von nicht rezyklierbarem Siedlungsabfall. Dabei entstehen Energie und rückgewinnbare Wertstoffe – jedoch auch CO₂-Emissionen. Wie die KEZO erklärt, könne durch moderne Technologien zur Kohlenstoffabscheidung die Klimabilanz solcher Anlagen deutlich verbessert werden.

Modulare Lösung mit konkretem Nutzen

Im Rahmen des Pilotprojekts wird eine vormontierte, modulare Einheit in die bestehende Anlage in Hinwil integriert. Diese Einheit soll künftig jährlich bis zu 1’000 Tonnen CO₂ aus den Reingasen abscheiden. Laut KEZO soll das abgeschiedene CO₂ in einem nahegelegenen Gewächshaus weiterverwendet werden – ein Beispiel für die sinnvolle Einbindung in bestehende Stoffkreisläufe.

Die KEZO betont, dass das Pilotprojekt Erkenntnisse für den Bau und Betrieb der neuen Anlage liefern soll. Dort wäre eine skalierte Lösung denkbar, die bis zu 120’000 Tonnen CO₂ pro Jahr abscheiden könnte – ein Beitrag zu den Netto-Null-Zielen der Schweiz.

Finanzierung und Infrastruktur durch KEZO

Wie der Zweckverband mitteilt, wird das Projekt mehrheitlich durch die KEZO selbst finanziert, mit zusätzlicher Unterstützung durch den Kanton Zürich. Die bestehende Infrastruktur wird für die Testphase bereitgestellt. Zudem fliesse die Betriebserfahrung der KEZO in die Entwicklung ein.

Statements zur Partnerschaft

Sulzer-Verwaltungsratspräsidentin Dr. Suzanne Thoma zeigt sich gemäss KEZO erfreut über die Zusammenarbeit. Das Unternehmen sehe sich bereits als Teil der Kreislaufwirtschaft und wolle mit dem Projekt einen Beitrag leisten, um aus Abfall sowohl Energie als auch Wertstoffe zu gewinnen. Sulzer engagiere sich laut Thoma für praxisnahe Lösungen, die Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Fortschritt verbinden.

KEZO-Geschäftsführer Daniel Böni erklärt, dass das Projekt exemplarisch zeige, wie sich auch etablierte Branchen wie die Abfallwirtschaft technologisch weiterentwickeln könnten. Durch strategische Partnerschaften und Innovationen könne die Branche einen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten.

Zürioberland24/gg