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Sport
14.03.2025
17.03.2025 08:52 Uhr

Rad-WM 2024: Finanzielles Fiasko

Finanzieller Massensturz: die Rad-WM verursacht ein beträchtliches Defizit.
Finanzieller Massensturz: die Rad-WM verursacht ein beträchtliches Defizit. Bild: ls/Zürich24
Die Rad-WM 2024 in Zürich weist in ihrer Schlussrechnung ein Defizit von 4,5 Millionen Franken aus. Nun soll die Stadt Zürich für den Fehlbetrag aufkommen.

Bei einem ursprünglichen Budget von 22 Millionen Franken blieben die Einnahmen (19 Millionen Franken) deutlich unter den Erwartungen des zehntägigen Anlasses. Dagegen fielen die Ausgaben (23,5 Millionen Franken) wesentlich höher aus. 

Unter dem Strich ergibt dies einen Verlust von 4,5 Millionen. Der Verein beantragt deshalb finanzielle Unterstützung bei der Stadt. Gleichzeitig konnte er den Kanton davon überzeugen, auf die Rückforderung eines Überbrückungskredits in der Höhe von zwei Millionen Franken zu verzichten. Ausserdem hat er Nachlassstundung beantragt. Diese wurde gewährt.

Stadt verzichtet auf Darlehen

Auch bei der Stadt ist ein Gesuch gestellt, dass das Darlehen von 2 Millionen Franken nicht zurückbezahlt werden muss.

In einer ausführlichen Medienmitteilung erklären die Verantwortlichen, wie es zum Fehlbetrag gekommen ist: «Gründe für das Defizit sind einerseits Mehrkosten, die sich trotz umfangreicher Sparmassnahmen des Vereins und des lokalen OK nicht vermeiden liessen.»

Höhere Ausgaben, geringere Einnahmen

Dazu gehörten Anpassungen bei der Streckensicherung aufgrund der beschlossenen Verkehrsmassnahmen, Zusatzaufwände für die Organisation der Rennen, Mehrausgaben für die Einhaltung der Vereinbarungen mit dem Radsport-Weltverband, kurzfristig erforderliche Massnahmen nach einem Stromausfall sowie die Behebung von Wetterschäden.

Gleichzeitig seien die Einnahmen geringer ausgefallen als erwartet. Ausserdem werden die Medien in die Verantwortung gerufen: «Negativ wirkte sich die medial ausgetragene Kontroverse rund um die Strassensperrungen aus, die bei potenziellen Sponsoren für grosse Zurückhaltung gesorgt hatte.» Hinzu seien die kurzfristigen Absagen von Events gekommen aufgrund des tödlichen Unfalls der Schweizer Juniorin Muriel Furrer. 

Der Stadtrat sei gewillt, den Verein finanziell zu unterstützen und eine Sanierung zu ermöglichen. Der für die Sanierung erforderliche Betrag liege jedoch in der Zuständigkeit des Gemeinderats. 

Externe Untersuchung

Zur Sicherstellung einer fairen und transparenten Beurteilung des finanziellen Bedarfs für die Sanierung lässt der Stadtrat derzeit eine externe Untersuchung durchführen. Diese soll den genauen Umfang des finanziellen Bedarfs ermitteln und eine unabhängige Einschätzung der notwendigen Mittel liefern.

Verantwortung bei Sozialdepartement

Um die Bearbeitung dieses komplexen Falls weiterzuführen, wurde der Vorsteher des Sozialdepartements, Raphael Golta, mit der weiteren Verantwortung betraut. Golta wird den Prozess begleiten und die Stadtverwaltung dabei unterstützen, eine Lösung zu finden, die sowohl dem Verein als auch den betroffenen Gläubigern gerecht wird.

Zürich24/tre