Die Schweiz steht vor tiefgreifenden demografischen Veränderungen: Die Bevölkerung wird zunehmend älter und die Geburtenrate sinkt. Während laut Prognosen ein heute geborenes Kind im Durchschnitt sechs Jahre länger leben wird als seine Eltern und 13 Jahre länger als die Grosseltern, ist die Geburtenrate pro Frau in den letzten 60 Jahren von 2,7 auf 1,3 gesunken.
Phänomen «Arbeitsmarktschere»
Das Amt für Wirtschaft hat im neuen «Zürcher Wirtschaftsmonitoring» die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die gesamte Volkswirtschaft im Kanton Zürich beleuchtet. Ein zentrales Phänomen ist die sogenannte «Arbeitsmarktschere»: Das Verhältnis zwischen den potenziellen Ein- und Austritten in den Arbeitsmarkt. Erfasst wird dieses mit der Zahl der 20-Jährigen und der 65-Jährigen. Dabei zeigt sich, dass seit ein paar Jahren mehr Personen altersbedingt den Arbeitsmarkt verlassen, als dass Junge nachrücken.
Im Jahr 2029 dürfte die Arbeitsmarktschere am weitesten geöffnet sein: Dann dürfte es im Kanton Zürich rund 16% (2'700 Personen) mehr 65-Jährige als 20-Jährige geben, wobei die Differenz schweizweit mit rund 30% noch viel grösser ist. Danach dürfte sich die Arbeitsmarktschere wieder schliessen, aber nur für eine kurze Zeit. Wie die Studie zeigt, ist als Folge der stark gesunkenen Geburtenrate in den letzten zwei bis drei Jahren in den 2040er Jahren mit einer noch grösseren Differenz zwischen Ein- und Austritten zu rechnen – im Kanton Zürich 18% bzw. 2'900 Personen.