Die diesjährige Zwiebelernte fällt bescheiden aus. «Die eingelagerten Mengen sind mit einem Bestand von 15’500 Tonnen Mitte Oktober eher tief», erklärt Matija Nuic, Direktor des Verbands der Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP). Obwohl dies eine leichte Verbesserung gegenüber dem nassen Jahr 2021 darstellt, liegen die Zahlen deutlich unter den Spitzenwerten von 2020 und 2022, als jeweils über 20’000 Tonnen erzielt wurden.
Eine wichtige Ursache für den Rückgang sind die niedrigen Flächenerträge. Zwar haben die Anbauflächen in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, doch die Erträge pro Hektar gehen tendenziell zurück. «Wir brauchen also mehr Fläche, um auf die gleichen Ertragsmengen zu kommen», betont Matija Nuic. Die Anbaugebiete verteilen sich dabei vor allem auf das Seeland mit rund 40 Prozent der nationalen Produktion sowie St. Gallen und Waadt.
Wetterextreme und Krankheiten erschweren die Produktion
Die Witterung 2023 war eine der grössten Herausforderungen für den Zwiebelanbau. Insbesondere der viele Regen stellte die Produzentinnen und Produzenten vor grosse Probleme. «Vor allem Pilzkrankheiten wie falscher Mehltau sind bei diesem nassen Wetter ein Problem», erläutert der VSGP-Direktor. Diese Krankheiten breiten sich bei feuchten Bedingungen besonders schnell aus und beeinträchtigen sowohl die Qualität als auch die Lagerfähigkeit der Zwiebeln. Deshalb ist auch die Lagerung aufgrund der feuchten Bedingungen kritisch: «Unsicher ist, wie gut sich die Zwiebeln am Lager halten werden, da auch bei der Einlagerung teilweise nasses Wetter dominierte», erklärt Matija Nuic weiter.