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11.07.2024

Wieder ein grosses Werk in der Chorwoche Zürcher Oberland

Während der Chorwoche Zürcher Oberland wird in nur sieben Tagen ein komplettes Programm einstudiert. (Archivbild)
Während der Chorwoche Zürcher Oberland wird in nur sieben Tagen ein komplettes Programm einstudiert. (Archivbild) Bild: zvg
Nach dem letztjährigen Requiem von Donizetti steht auch dieses Jahr wieder ein grosses Chorwerk auf dem Programm. Vom 5. bis 11. Oktober 2024 wird das Oratorium «Die letzten Dinge» von Louis Spohr in Wetzikon einstudiert.

Wenn ein Chor anspruchsvolle Werke aufführen möchte, nimmt er sich im Normalfall viel Zeit für die Proben. Bei der «Chorwoche Zürcher Oberland» hingegen ist das anders. Hier wird ein Programm in nur sieben Tagen einstudiert.

Seit rund 12 Jahren leitet der Sänger und Chorleiter Roger Widmer diese besondere Woche. Dieses Jahr steht das Oratorium «Die letzten Dinge» von Louis Spohr auf dem Programm.

Musikalisches Programm

Louis Spohr war nicht nur Komponist, Dirigent und Gesangspädagoge, er gehörte auch neben dem Italiener Niccolò Paganini zu den grössten Geigern seiner Zeit.

«Die letzten Dinge», eines von Spohrs berühmtesten Werken, das im 19. Jahrhundert häufig aufgeführt und hoch gelobt wurde, geriet mit der Zeit fast in Vergessenheit. Erst eine Neuausgabe der Noten zum 150. Geburtstag des Komponisten brachte das Werk erfolgreich zurück auf die Konzertbühnen.

«Der warme harmonische Ausdruck, die farbige Instrumentierung und die eingängigen Melodien erinnern stark an die Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy.»
Roger Widmer, Chorleiter

Festlicher Charakter der Musik

Das Libretto des Oratoriums «Die letzten Dinge» enthält ausschliesslich Texte aus der Bibel. Dabei verzichtet der Komponist auf komplizierte Arien in den Solostimmen und bevorzugt stattdessen begleitete Rezitative, kurze mehrstimmige Soli und vor allem Chöre. Spohr legt dafür aber grosses Gewicht auf Gebet und festlichen Charakter der Musik.

«Der Chor spielt in diesem Werk die Hauptrolle. Spohr hat den Solistinnen und Solisten keine grossen Arien zugeschrieben, vielmehr leiten sie die grossen Chöre ein, indem sie das Thema vorsingen oder in Recitativen erzählende Passagen voranstellen. Zu besonders innigem Ausdruck findet das Werk in seinen 8-stimmigen Nummern, wenn Solistenquartett und Chor gemeinsam singen. Der warme harmonische Ausdruck, die farbige Instrumentierung und die eingängigen Melodien erinnern stark an die Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Ich freue mich sehr diese wunderbare Musik mit Chor, Orchester und Solistinnen und Solisten einzustudieren», erzählt Widmer.

Freude an einem grossen Chorwerk

Die Chorwoche richtet sich sowohl an Gesangsbegeisterte, die ein grosses Chorwerk kennenlernen und mit Orchesterbegleitung singen möchten, als auch an erfahrene Chorsängerinnen und Chorsänger, die in kurzer Zeit ein neues Werk einstudieren wollen. «Im Mittelpunkt der Chorwoche stehen die Begeisterung für Musik und das gemeinsame Singen in einem grossen Chor», so der Chorleiter.

Ihm liegt die höchstmögliche Qualität in der Probenarbeit sehr am Herzen. Daher spielt nicht nur die intensive Auseinandersetzung mit dem Werk eine wichtige Rolle, sondern auch die Stimmbildung.

Noch Plätze frei

In der Chorwoche hat man die Möglichkeit, in einem Tageskurs oder in einem Abendkurs das Werk einzustudieren und dieses am Ende der Woche mit Orchester und Solistinnen und Solisten aufzuführen.

Vom 5. bis 11. Oktober 2024 wird das Werk in der Aula der «Alten Turnhalle» in Wetzikon einstudiert. Das Abschlusskonzert findet am Freitag, 11. Oktober 2024 mit Orchesterbegleitung und Solisten statt.

Der Tageskurs kostet 370 Franken, der Abendkurs 280 Franken. In den Kurskosten sind das Notenmaterial und Lern-Files inbegriffen.

Interessierte Chorsängerinnen und Chorsänger können sich per E-Mail bei Roger Widmer anmelden.

Weitere Informationen

Gabriela Gasser